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„Selbstbewusst im Osnabrücker Land - Empowerment für Migrantinnen“ (01.03. - 31.12.2019)

OrientierungsbedarfeEmpowerment Migrantinnen

Für Neuzuwanderinnen – gleich ob als Schutzsuchende oder als EU-Migrantin bzw. im Zuge der Familienzusammenführung –  besteht ein hoher Orientierungsbedarf, der neben lebens-praktischen Fragen des Alltags (von Anmeldung über Abfalltrennung bis zum Gesundheitssystem) auch Fragen der Werteorientierung umfasst. Die bestehenden Angebote z.B. der Migrationsberatung, der Flüchtlings- und Migrationssozialarbeit und der Familienzentren bedürfen hier der Unterstützung und Ergänzung.

Bei länger hier lebenden Migrantinnen ist eine intensivere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und insbesondere an der politischen Gestaltung vor Ort wünschenswert. Die Auseinandersetzung mit persönlichen Werten, Orientierungen und Lebensperspektiven vor dem Hintergrund kulturell-religiöser Prägungen ist gerade in der aktuellen Situation besonders notwendig. Die Diskussionen um Rassismus und Diskriminierungen einerseits und der Gestaltung von Zuwanderung und Integration andererseits fordern ein besonderes Maß an Reflexion und Motivation für gesellschaftliche und politische Teilhabe. 

Von diesen aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen sind muslimische Frauen und Mädchen im Landkreis Osnabrück besonders betroffen. Gerade für muslimische Frauen und Jugendliche wäre ein Identifikationsangebot sinnvoll, das die Gefahr des Rückzuges und/oder einer Radikalisierung vermindern könnte. Daher soll ein Projekt zur Stärkung gesellschaftlicher Teilhabe einen Fokus auf die Arbeit mit Mädchen und Frauen aus dieser  Zielgruppe haben.

Oberziel: Gesellschaftliche und politische Teilhabe steigern

Teilziel 1: Bessere Vernetzung von Frauen und Communities mit dem gesellschaftlichen Leben vor Ort

Teilziel 2: Bessere Kenntnisse über Lebensverhältnisse und Lebens-weisen

Teilziel 3: Reflexion der eigenen Identität und Lebensweise einschließlich von Familien und Geschlechterrollen

Teilziel 4: Bessere Kenntnisse über Fragen von Gesundheit, Erziehung, Bildung sowie Kenntnisse über berufliche Bildung und Weiterentwicklungsmöglichkeiten

Teilziel 5: Bessere Fähigkeiten, Interessen zu artikulieren und in gesellschaftliche und politische Prozesse einzubringen

1. Profiling und Begleitung

Die Teilnehmerinnen werden in Einzelberatung zu dem Seminarangebot, zu den lokalen Gruppen und ihrer persönlichen Weiterentwicklung beraten (Profiling) und dann über den Besuch der Seminarwoche hinaus begleitet sowie in die Vorbereitung derselben einbezogen (Empowerment).

2. Lokale Gruppen

Die Teilnehmerinnen werden in lokalen Gruppen begleitet. Diese sind zunächst WhatsApp-Gruppen über die Gruppentreffen organisiert werden. In den Lokalen Gruppen werden dann auch gemeinsam Veranstaltungen vorbereitet und durchgeführt.

3. Fortbildungen

Es wird ein Wochenseminar im Sommer 2019 durchgeführt, das zum Teil gemeinsam mit den Teilnehmerinnen vorbereitet wird. Dabei sollten auch Projektpartnerschaften mit anderen (Frauen-)Organisationen geschlossen werden, um eine breite Verankerung und eine hohe Reichweite zu erzielen. Neben dem Arbeitskreis interreligiöser Dialog könnte der Landfrauenverband, der Frauenbund, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, ggf. evangelische Frauenorganisationen und die jüdische Gemeinde sowie die Dialogbeauftragte der Polizeidirektion eingebunden werden. Zum Wochenseminar werden sowohl jugendliche Mädchen als auch junge Mütter (Teilnahme am Seminar mit ihren Kindern) eingeladen, die teilweise zusammen und teilweise getrennt voneinander an den Seminarworkshops teilnehmen. Für die teilnehmenden Kinder wird ein eigenes Programm begleitet von qualifizierten Kinderbetreuer*innen (Juleica) entwickelt.

Projektablauf

Das Projekt arbeitet auf zwei Ebenen:

  1. Es wird mit einer Gruppe von Migrantinnen intensiv gearbeitet.
  2. Darüber hinaus wird über die Fortbildungswoche und die lokalen Gruppen eine große Breite im Landkreis erreicht, die weit über die Kernzielgruppe der Migrantinnen hinausweist.

Vernetzungsphase (03/2019)
In dieser Phase finden die Gewinnung und das Profiling der Projektteilnehmerinnen statt, die in die Umsetzung einbezogen werden.
Die lokalen Gruppen werden gegründet. Gemeinsam mit den Netzwerkpartnern wird der Fahrplan konkretisiert.

Arbeitsphase (04/2019 – 12/2019)
In einer ersten Pilotarbeitsphase sollen die Erkenntnisse aus der Konzeption umgesetzt werden. In der Arbeitsphase werden dann die Seminarwoche und die Dialogveranstaltungen der lokalen Gruppen geplant und umgesetzt. Deutlich wird bereits hier, dass das Projekt auf eine längere Laufzeit ausgerichtet ist. In dieser Phase wird ebenfalls die Akquirierung weiterer Fördermittel notwendig sein. Daher wird bereits im September eine Zwischenevaluation durchgeführt.

Kontakt:

Projektreferentinnen

 


dua zeitun
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