Geschichte
Wurzeln und Flügel – …
… dazwischen erstreckt sich, bildlich gesprochen, sowohl die Geschichte unseres Hauses als auch unsere Arbeit: Träger der 1929 durch Johannes Schlömann gegründeten LandvolkHochschule ist der 1949 ins Leben gerufene Verein Katholische LandvolkHochschule Oesede e.V., der die KLVHS Oesede als eine vom Land Niedersachsen nach dem Erwachsenenbildungsgesetz anerkannte Heimvolkshochschule in freier Trägerschaft betreibt.
Ursprung und Kern der Bildungstätigkeit sind die „Langen Kurse“, die es in früheren Jahrzehnten deutschlandweit gab. Unsere LandvolkHochschule hat an unterschiedlichen Orten den langen Kurs – unseren WinterKurs – und weitere Seminare durchgeführt:
1929 - 1930 im Jugendheim in Haste
1931 - 1934 im Schloss in Sutthausen
Bericht über die Vorkommnisse der Jahre 1933/34; verfasst 1959 von Dr. Johannes Voetlause: „ 1933 waren die Nationalsozialisten zur Macht gelangt. Auf vielen Wegen hatten sie versucht, die Arbeit der Niedersächsischen Bauernschule in die Hand zu bekommen. Der Reichsnährstand übernahm gewaltsam das gesamte bäuerliche Bildungswesen. Am 12. September 1933 hatte der damalige Bauernführer von Rheden der Bauernschule Sutthausen schon kategorisch mitgeteilt, dass ihm auch alle Bauernschulen unterstellt seien und dass er seinen Beauftragten Herbert August Meyer mit den Verhandlungen zur Übernahme der Schule betrauen werde. Das Gebäude der Schule konnte durch schnellen Verkauf an den Bischof von Osnabrück vor dem Zugriff der Nazis bewahrt werden. Die Schule musste aufgelöst, der Trägerverein liquidiert werden. Die Bemühungen des Bischofs von Osnabrück und von Johannes Schlömann und Dr. Drees, für die Schule noch die Möglichkeit der Weiterarbeit zu erreichen, blieben erfolglos. Die Gewaltherrschaft regierte hemmungslos. Mit dem Jahre 1934 war die Möglichkeit freier Bauernbildung zu Ende. Am 20. März 1934 musste der Vorsitzende Dr. Drees die Kündigung Johannes Schlömann und seinen Mitarbeitern gegenüber aussprechen. Er tat das mit herzlichem Dank und in der Hoffnung, später doch noch einmal wieder gemeinsam mit der Arbeit beginnen zu können. Für Dr. Johannes Drees hat sich diese Hoffnung nicht mehr erfüllt. Im Sommer 1944 wurde er im Wald von Compiegne bei Paris erschossen, wahrscheinlich von der Gestapo im Zusammenhang mit dem Widerstandskampf vom 20. Juli. Er wurde ein Opfer seiner christlichen und freiheitlichen Überzeugung.“